GEO:49.990611, 8.280921

Hinweise

Literaturtipps

Reinhard Schmid: Die Abtei St. Alban vor Mainz im hohen und späten Mittelalter (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz). Mainz 1996.

St. Alban

Albanskirche

St. Alban war eine der ältesten und bedeutendsten Kirchen von Mainz. Ihre Anfänge reichen bis in spätrömische Zeit zurück, als der Legende zufolge der heilige Alban nach erlittenem Martyrium mit seinem abgeschlagenen Haupt in den Händen zu dem Friedhof im Süden vor der Stadt lief und sich hier in sein Grab legte. Über diesem wurde wahrscheinlich schon bald darauf jene im Vergleich zu ähnlichen Sakralbauten sehr große Coemeterialkirche errichtet, auf deren Fundamente man bei den Ausgrabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts stieß. An ihrer Stelle wurde dann am Ende des 8. Jahrhunderts von Erzbischof Richulf eine der größten Kirchenanlagen der karolingischen Zeit errichtet, die in den beiden folgenden Jahrhunderten Stätte bedeutender Kirchen- und Reichsversammlungen und ein Zentrum ottonischer Liturgie wurde. Bis zum Domneubau des Willigis war die Albanskirche gewissermaßen ein zweiter Mainzer Dom, wo die meisten Mainzer Erzbischöfe dieser Zeit, aber auch viele andere geistliche und weltliche Große ihre letzte Ruhestätte fanden. Nach einer teilweisen Zerstörung durch die Mainzer Bürger im August 1329 kam es zur endgültigen Auflösung des monastischen Lebens, was durch die Umwandlung in ein Kanonikerstift 1419 letztlich nur sanktioniert wurde. 1552 wurden Kirche und Klostergebäude durch die Truppen des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach geplündert und niedergebrannt, woraufhin die Stiftsherren ihren Gottesdienst in verschiedenen Kirchen in der Stadt hielten, zuletzt in der Sebastianskapelle am Dom. Aufgelöst wurde das Stift 1802.

Empfohlene Zitierweise

Schmid, Reinhard: Mainz - St. Alban. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//rheinhessen/mainz-st-alban.html> (Letzter Aufruf: 13.12.24)