Touristische Informationen

Das Kloster

Kloster Himmerod - Luftaufnahme [Bild: Abtei Kloster Himmerod]

Klöster sind auch heute Kristallisationspunkte „nachhaltiger“ Entwicklung - auf spirituellem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet. Der Himmeroder Konvent versteht Kloster als Geschenk und Auftrag für heutige und kommende Generationen. Um dem entsprechen zu können, suht die klösterliche Gemeinschaft die kritische Reflektion mit den eigenen Ursprüngen, den theologischen, historischen und archäologischen Grundlagen.

Die Abtei übt eine starke Anziehungskraft auf ihre zahlreichen Gäste aus. Immer wieder thematisieren sie das „Besondere“, was in Himmerod gefunden wird. Dem sucht das Kloster mit einer diffenzierten Vielfalt von Angeboten, Veranstaltungen, Vorträgen, Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und Seminaren zu entsprechen:

Zu Gast im Kloster - Übernachten in der Abtei

Gemäß der Regel des heiligen Benedikt dürfen im Kloster Gäste nie fehlen. Jeder Ankommende, Pilger und Wanderer soll wie Christus aufgenommen werden (Benediktsregel Kap. 53,1.16).

Im Gastflügel der Abtei (Bruder Oliver) sowie im Gäste- und Exerzitienhaus (Pater Stephan) sind Besucher jeglichen Alters herzlich willkommen, um Tage der Besinnung und Entspannung zu verleben. Auch Meditationswochenende sind möglich.

Im Gäste- und Exerzitienhaus gibt es zusätzlich Angebote wie

  • Morgenmeditation (8:15 Uhr),
  • geistliche Gespräche,
  • Vorträge,
  • Singen und Lesen,
  • kreative musikalische, aber auch sportliches Aktivitäten,
  • die Himmeroder Nacht und
  • die biblische Nachtlesung,
  • sowie Informationen über die Initiative Sudan, d. h. Himmerods Arbeit in Afrika.

Jährlich zwei Meditationswanderungen gehen ebenfalls vom Gästehaus aus.

Die Alte Mühle - Museum und Internationale Begegnungsstätte

Neben der Klosterkirche ist die „Alte Mühle“ im Klosterareal besonders sehenswert. Die ehemalige Korn-, Speicher- und Sägemühle ist das älteste noch vollständig erhaltene Bauwerk in Himmerod aus dem 17. Jahrhundert, das im Kern wohl auf Fundamente und Gemäuer des ausgehenden 12. bzw. des beginnenden 13. Jahrhunderts zurückgeht. In den historischen Gewölben des Kellerbereichs ist das alte historische Mahlwerk der Mühle zu besichtigen. In der autentisch eingerichteten Backstube wird noch heute das begehrte Klosterbrot gebacken.

Die Spuren ihrer Vergangenheit, das wachsende Bedürfnis nach vertiefender Information und der Wunsch nach umfassender Kommunikation sind Arbeitsschwerpunkte der „Alten Mühle“. In der „Internationalen Begegnungsstätte“ finden Besucher und Gäste der Abtei einfallsreiche wie anspruchsvolle Angebote in Vorträgen, Seminaren und Workshops. Eine abwechslungsreiche Dauerausstellung informiert über das Leben Himmerods und dokumentiert die 900 Jahre alte Geschichte des Zisterzienserordens.

„Erst Besichtigen- dann Schmausen“- in der Klostergaststätte werden in klösterlichem Ambiente Traditionelles aus der Klosterküche und Spezialitäten aus der Klosterfischerei offeriert.

Buch- und Kunsthandlung

Außer Publikationen und Bücher der Bereiche Literatur, Geschichte, Kunst und Theologie werden Ikonen, Keramik, Devotionalien und Krippen angeboten. Eine breite Palette an Musik-CDs, insbesondere mit der berühmten Himmeroder, aber auch bekannten Trierer Orgeln ergänzen die Angebote der Buch- und Kunsthandlung.

Klosterladen

Folgende Klosterprodukte werden u.a. angeboten: Abteibier (dunkles obergäriges Bier – mild im Geschmack und stark in der Wirkung ! ), Geschenkpackungen, Gläser und Stubbis (Kiste), vom Fass zudem erhältlich in der Kloster-Gaststätte sowie Eifel-Viez (Apfelwein) von klostereigenen Äpfeln; Brot, gebacken im Steinofen im Museum Alte Mühle, Honig aus der klostereigenen Imkerei; den wohlbekannten Himmeroder Klosterlikör und den Himmeroder Magenbitter; Himmeroder Kräutertee.

Fischerei

Seit der Gründung des Zisterzienserordens war für deren Klöster konsequente Eigenwirtschaft und für die Mönche Handarbeit vorgeschrieben. Die Fischzucht nahm innerhalb der Wirtschaftsbetriebe im klösterlichen Nahrungsangebot auch wegen des ansonsten regelgemässigen Fleischverbots eine gesonderte Stellung ein. In Himmerod zog man in weitläufigen Teichanlagen in der näheren Umgebung  Hechte, Schleien und Karpfen. Außerdem standen den Mönchen in den Gewässern der Salm, Lieser und Kyll reiche Fischereirechte zu. Frischen Fisch aus den Teichen von Himmerod gibt es in der Klostergaststätte.

Eine Symbiose aus Klang und Raum - die Klais-Orgel der Abteikirche

Seit Jahrhunderten gilt die Orgel zu Recht als die Königin der Instrumente. Sie ist das größte und zumeist auch in seiner optischen Erscheinung prächtigste Instrument, nicht selten ausgestattet mit dem Tonvolumen eines ganzen Orchesters.

Eine Königin von ganz besonderem Rang ist dabei sicherlich die große, viermanualige Orgel der mächtigen Abteikirche von Himmerod. Diese Orgel ist nicht nur die bedeutendste und imposanteste der gesamten Region, sie hat auch im deutschen Orgelbau der Nachkriegszeit Geschichte geschrieben. Bis heute gilt dieses 1962 von der traditionsreichen Bonner Orgelbaufirma Johannes Klais erbaute Werk als Musterbeispiel für innovativen Orgelbau, als gelungene Synthese klassischer Handwerkstradition und der Herausforderungen eines zeitgemäß-modernen Orgelbaus. Wenn sich auch im Laufe der letzten Jahrzehnte orgelbautechnisches „Knowhow“ weiterentwickelt und musikästhetischer Geschmack zum Teil erheblich gewandelt haben, so kommt dem Himmeroder Instrument aufgrund seiner ausgeprägten Klangcharakteristik nach wie vor eine singuläre Stellung sowohl in der rheinland-pfälzischen wie auch in der deutschen Orgellandschaft zu.

Die Bedeutung der Himmeroder Orgel zeigt sich denn auch in herausragenden CD-Einspielungen namhafter Konzertorganisten aus der ganzen Welt, darunter Prof. Nicolas Kynaston (London), Prof. Johannes Geffert (Köln), Prof. Ian Tracey (Liverpool Anglican Cathedral), David Briggs (Kanada) und Thomas Heywood (Australien).

Darüber hinaus zählt der Internationale Orgelsommer der Abtei heute zu einer der profiliertesten Konzertreihen in der gesamten europäischen Orgellandschaft. Renommierte Gastorganisten, vornehmlich aus dem angelsächsischen Raum, präsentieren hier ihrem Publikum erfrischend farbenfrohe Programme abseits ausgetretener Pfade. Nicht zuletzt ist dies mit ein Grund, warum jährlich Tausende enthusiastischer Orgelfreunde aus Nah und Fern gezielt zu den Orgelkonzerten in die abgelegene Eifel-Abtei Himmerod kommen.

Der Ort

Die Bedeutung des Klosters wird in der Wappenbeschreibung (Bild) bekundet. Als geistiges und kulturelles Zentrum seit vielen Jahrhunderte in der Region hat Himmerod mit dem "Eifeldom"  eine besondere Stellung als Ortsteil von Großlittgen. Einer der bedeutendsten Himmeroder Äbte, Robert Bootz (1650-1730), stammte aus der Gemeinde.

Die Region

In der näheren Umgebung befindet sich ein Geowanderweg (ca. 50 km) durch das Salm- und Kylltal. Dieser streift auch Eifelmaare mit Bademöglichkeiten.

Der Eifelsteig führt direkt durch die Abtei Himmerod und lädt ein zu einer Verschnaufpause in der Klostergaststätte oder auch zu einer Rast über Nacht zu Gast bei den Mönchen von Himmerod.

12. Etappe 12: Manderscheid - Kloster Himmerod   Die zwölfte Etappe führt von Manderscheid zum Teil über den klassischen "Lieserpfad" ins Kloster Himmerod. Länge der Wanderung: 18 km Wanderzeit: 5 bis 5,5 Std. Hinauf 515 m / Hinab 582 m

13. Etappe 13: Kloster Himmerod - Bruch   Die dreizehnte Etappe führt von Kloster Himmerod durch die facettenreichen Landschaft des Salmtals nach Bruch. Länge der Wanderung: 20,5 km Wanderzeit: 5,5 bis 6 Std. Hinauf 368 m / Hinab 471 m


Sehenswert ist außerdem das nahegelegene Wittlich mit seiner Renaissance-Architektur, der Kultur- und Tagungsstätte „Synagoge“, Pfarrkirche, Franziskanerkloster, Georg-Meistermann-Museum und der viertägigen Säubrennerkirmes am 3. Wochenende im August.

Empfohlene Zitierweise

Brauksiepe, Bernd: Großlittgen - Kloster Himmerod. Touristische Informationen. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz, URL: <http:⁄⁄www.klosterlexikon-rlp.de//eifel-ahr/grosslittgen-kloster-himmerod/touristische-informationen.html> (Letzter Aufruf: 23.04.24)